Die Amitié

Ein Film von Ute Holl und Peter Ott (DE 2023)
Die Filmemacher:innen sind anwesend

 




 

Donnerstag, 07. November 2024 | 20:00

Kino im Sprengel
Klaus-Müller-Kilian-Weg 1
30167 Hannover
Eintritt frei

Lübeck, Stadt von Thomas Mann und Willy Brandt. Zwei Menschen reisen in einem Bus an: Agnieszka aus Polen, zur Pflege eines älteren Herrn, der langsam ins Vergessen abdriftet. Dieudonné von der Elfenbeinküste, um in einem riesigen Gewächshaus zu arbeiten. Sie sind nicht allein. Heerscharen von freundlichen Pflegekräften kümmern sich um verwirrte Deutsche. Arbeitsmigrant:innen ernten, verpacken und liefern Biogemüse aus. Auf den ersten Blick mag dies wie ein Sklavenhalter-System des 21. Jahrhunderts aussehen. Doch die vermeintlich Subalternen kommunizieren über ein perfektes Netzwerk: die Amitié. Eine selbstlernende künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren. Eine KI, der sich jede
anschließen, eine virtuelle Realität, in die jede:r eintreten kann. Freundschaft hat Fraternisieren ersetzt. Wäre da nicht der verrückte Polizist, der auf Schleuserjagd ist!

Ute Holl und Peter Ott entwerfen die Vision eines Netzwerkes, das Migranten mit Informationen versorgt und die reale Welt mit der virtuellen verbindet. … der seltene Fall eines gelungenen deutschen utopischen Science-Fiction-Films, der nicht in die Fallen der Personalisierung tappt.
perlentaucher.de

…bedienen mit einem großartigen Soundtrack die punkige Cyber-Utopie, die mit nordisch-spröder Komik auch sich selbst befragt.
indiekino.de

‚Die Amitié‘ ist eine futuristisch angehauchte Sozialgroteske, in der Künstliche Intelligenz einmal nicht kommerziellen, sondern sozialrevolutionären Zwecken dient. Das Filmkollektiv, das für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, erzählt ebenso wirklichkeitsnah wie grotesk von Migranten und Arbeitssklaven, die sich solidarisieren.
film-rezensionen.de

Ute Holl ist Professorin für Medienästhetik am Seminar für Medienwissenschaft der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Kino- und Wahrnehmungsgeschichte sowie die Wissensgeschichte audiovisueller Medien.

Peter Ott ist ein deutscher Filmemacher und Filmproduzent. Sein bekanntestes Werk ist der Dokumentarfilm „Übriggebliebene ausgereifte Haltungen“ über die Band Die Goldenen Zitronen. Außerdem ist er seit 2002 Mitglied des Schwabinggrad Balletts.

Die Veranstaltung ist Teil der transdisziplinären Reihe Künstliche Kommunikation.
Link zur Veranstaltungsübersicht


Künstliche Kommunikation ist ein Projekt des Keller Drei e.V.  in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Bürgerschule, der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung der Leibniz Universität Hannover und der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek.

Künstliche Kommunikation kann stattfinden dank der Unterstützung durch die ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, die Stiftung Niedersachsen, die VHV Stiftung, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie die Landeshauptstadt Hannover. Danke!